Bahir Karmand rettet die TSG mit zwei getroffenen Freiwürfen in die Overtime. Dort spielten die Westersteder ihre ganze Erfahrung aus.
Intensives Spiel vor toller Kulisse: Die TSG Westerstede II (in weiß) und die VfL Edewecht Wattworms (in schwarz) lieferten starke Werbung für Bezirksklassen-Basketball.
Rettete sein Team mit zwei Freiwürfen in die Overtime: Bahir Karmand.
War nach der Niederlage enttäuscht: Henning von Aschwege.
Was die VfL Edewecht Wattworms und die TSG Westerstede II am Samstagnachmittag in der Heinz-zu-Jührden-Sporthalle ablieferten, war beste Werbung für den Basketball in der Bezirksklasse. Beide Teams zeigten viel Einsatz und lieferten sich ein Topspiel zweier bis dahin ungeschlagener Teams, das erst in der Overtime seinen Sieger fand. Am Ende hatten die Eagles aus Westerstede das Momentum auf ihrer Seite und gewannen die Partie mit 95:92 (49:36).
Nach dem turbulenten Spiel musste Bahir Karmand von der TSG Westerstede erst einmal durchatmen. „Wir wussten, dass uns heute kein leichtes Spiel erwartet. Dass es am Ende aber so eng zugehen wird, hatten wir nicht erwartet“, lobte der TSG-Spielertrainer den Kontrahenten aus dem Ammerland.
Auf der anderen Seite saß der Frust bei den Gastgebern tief. „So ein Spiel in der Overtime zu verlieren, ist natürlich frustrierend“, sagte Henning von Aschwege. Der VfL-Spieler ist sich aber sicher, dass diese Pleite die tolle Moral seines Teams nicht langfristig ausbremsen wird. „Wir werden jetzt alles dafür geben, dass wir im Rückspiel wieder in so einer Position sind. Und dann können wir dieses Spiel vergessen machen“, sagt er mit einem Augenzwinkern.
Einig waren sich beide Seiten aber darin, dass sie den zahlreichen Zuschauern in Edewecht eine tolle Partie geboten hatten. Die erste Hälfte gehörte jedoch klar den Gästen aus Westerstede, die sich bis zur Halbzeit sogar auf 49:36 absetzen konnten.
Die Wattworms glaubten aber an ihren Chance – und sollten diese im dritten Viertel bekommen. Angetrieben von Kyle Gupton, dem insgesamt 43 Punkte in der Partie gelange, kämpfte sich der VfL Korb um Korb heran. Alle Spieler im schwarzen Trikot spürten ihre Chance. Spätestens als der US-Amerikaner mit zwei verwandelten Drei-Punkte-Würfen in Folge die Edewechter mit 67:60 in Führung brachte, kannte die Stimmung in der Halle keine Grenzen mehr.
Doch auch die 71:62-Führung der Gastgeber zum Ende des dritten Viertels sollte nicht die Vorentscheidung sein. Die Westersteder stellten nach katastrophalen zehn Minuten den Schalter auf Neustart und spielten ihre gesamte Erfahrung aus. Vor allem Karmand, Lukas Higgen und Constantin Kalmund, die in der Vergangenheit in der ersten Mannschaft in der Regionalliga gespielt hatten, übernahmen nun die Kontrolle.
Mit noch 2,6 Sekunden auf der Uhr war es am Ende Karmand, der bei zwei Freiwürfen die Ruhe bewahrte und für den 85:85-Ausgleich sorgte. „Natürlich war ich da sehr aufgeregt. Die beiden Würfen mussten aber rein, also habe ich getroffen“, scherzte der TSG-Spielertrainer.
In der Overtime ging die TSG schnell mit vier Punkten in Führung (85:89) und gab diesen Vorsprung nicht mehr her. „Hätten wir über die gesamte Partie mehr Sicherheit von der Freiwurflinie gehabt, wäre ein Sieg nicht unmöglich gewesen“, sagte von Aschwege. So ging aber die TSG mit einem 95:92-Vorsprung in die letzte Minute, hielt diesen und feierte am Ende eine extrem wichtigen Auswärtssieg.
SCORING
Wattworms: Gupton (43 Punkte), Hellmers (2), Hinrichs (5), Jeddeloh (11), Lobmeyer (5), Naab (5), Nast (8), Scheper (2), von Aschwege (5), Wolf (6)
Westerstede: Buck, Gumrich (2), Higgen (18), Hinrichs (1), Kalmund (26), Karmand (12), Nienaber, Poelmeyer (15), Ripken (8), Weets (8), Werner (5)
NWZ-Artikel von Lars Puchler
Bild: Lars Puchler