Die zwei Gesichter des Franjo Bochers: Aus dem Spieler bei den TSG Eagles Westerstede (rechts) soll in Zukunft der Trainer werden.
Der 25-Jährige hat sich im Sommer mit der Trainerausbildung in Oldenburg voll dem Basketball verschrieben. Durch seine Doppelfunktion als Spieler und Trainer ist seine Woche vollgepackt mit Training.
Er ist das Gesicht des Westersteder Basketballs – Franjo Borchers durchlief jahrelang das Jugendprogramm der TSG Westerstede Eagles und feierte mit der Westersteder Männermannschaft 2016 den Aufstieg in die Regionalliga. Mittlerweile ist der 1,90 Meter große Guard jedoch der einzige verbliebene Eagles-Spieler aus der Aufstiegsmannschaft.
So ist es nicht verwunderlich, dass auch Borchers seinen Fokus mittlerweile verändert hat und zunehmend die Position des Trainers an der Seitenlinie einnimmt. Die TSG Westerstede kooperiert seit drei Jahren mit dem Basketballbundesligisten EWE Baskets Oldenburg, wodurch junge Talente für Westerstede in der Regionalliga Erfahrung sammeln sollen. Auch Borchers profitiert mittlerweile von diesem Austausch.
„Im Sommer habe ich mich gefragt, welche Rolle Basketball in Zukunft für mich spielen soll und ich habe mich dazu entschieden, meine Leidenschaft zu meinem festen Beruf zu machen. Seitdem absolviere ich die Nachwuchstrainerausbildung der Basketball-Bundesliga bei den EWE Baskets“, sagt der 25-Jährige für den das Trainieren jedoch keineswegs etwas Neues ist: „Seit mehr als fünf Jahren coache ich bereits in Westerstede diverse Jugendmannschaften. Diese Arbeit hat mir schon immer viel Freude bereitet.“
Im Rahmen seiner dreijährigen Trainerausbildung, welche jedes Jahr nur sechs potenzielle Nachwuchstrainer in Deutschland durchlaufen dürfen, arbeitet Borchers in Oldenburg als NBBL-Assistentcoach an der Seite des renommierten Jugendtrainers Dejan Mijatovic.
Für die U19-Bundesliga-Mannschaft übernimmt er somit Aufgaben der Videoanalyse und bereitet die Mannschaft auf die kommenden Gegner vor. Zudem steckt Borchers viel Motivation in das Individualtraining seiner Spieler.
„Mein Ziel ist es, die Talente so gut es geht auf den Männerbereich vorzubereiten. Zudem kann man seine eigene Arbeit an der individuellen Entwicklung der Spieler erkennen“, sagt Borchers, der zusätzlich fast täglich an Schulen Projekte leitet und auch bei seinem Heimatverein in Westerstede für die U12-Mannschaft verantwortlich ist.
Ein echter Vollzeitjob, neben dem Borchers auch selbst noch in der Regionalliga für die Eagles aus Westerstede auf Korbjagd geht. „Für Westerstede immer noch aktiv zu sein, ob als Spieler oder auch als Trainer, bedeutet mir sehr viel. Dort fing alles an und ich habe eine schöne und erfolgreiche Vergangenheit mit der TSG“, denkt Borchers gerne zurück.
Durch die Kooperation zwischen Oldenburg und den Ammerländern trifft Borchers auch bei den Eagles auf seine eigenen Schützlinge: „Es ist schon etwas Besonderes, mit meinen eigenen Spielern in einer Mannschaft zu spielen. Ich habe auch auf dem Platz eine Vorbildfunktion und kann auf eine andere Art den Talenten vielleicht noch was beibringen“ sagt Borchers mit einem Lachen: „Ich stelle mich mit meinen eigenen Bedürfnissen aber hinten an und freue mich, wenn die NBBL-Spieler auch in Westerstede viel Spielpraxis bekommen.“
In Zukunft sieht er sich jedoch eher als Trainer: „Jetzt im Rahmen der Ausbildung macht mir das Trainieren von Spielern einfach sehr viel Spaß. Mein Ziel ist es, in jedem Fall hauptberuflich als Trainer zu arbeiten und vielleicht auch eine Rolle in einem Profiteam im Männerbereich zu übernehmen“, gibt sich Borchers optimistisch.
NWZ-Artikel von Tom Ole Theilken
Bild: Tom Ole Theilken und Sönke Spille