Der 20-jährige Bosnier Sandro Antunovic (links) zählt zu den Leistungsträgern im TSG-Kader.
An diesem Sonntag (15.30 Uhr) trifft Antunovic mit der TSG Westerstede in der Basketball Regionalliga auf den MTV Hannover. Im Interview erzählt der Power Forward, dass es auf den Kopf ankommen wird.
Frage: Sandro, du spielst und lebst nun seit drei Monaten in Deutschland. Wie gefällt dir das Umfeld in Westerstede?
Antunovic: Westerstede bietet mir in Kooperation mit den Baskets aus Oldenburg ein sehr professionelles Umfeld. Diese Professionalität habe ich gesucht, da ich mich somit voll und ganz auf den Sport konzentrieren kann. Zudem gefällt mir der deutsche Lebensstil sehr.
Frage: War es für dich trotzdem schwierig deine Heimat Bosnien zu verlassen und in ein fremdes Land zu ziehen?
Antunovic: Nein, ich hatte keine großen Probleme mit der Umstellung, da ich schon mit 18 Jahren in Kroatien gespielt habe und weiß, wie es ist von der Familie getrennt zu sein. Zudem macht es mir der Verein hier sehr leicht und unkompliziert. Auch die deutsche Sprache versuche ich nun zu lernen.
Frage: Die TSG hat dich nach Saisonstart von KK Bosna aus Sarajewo verpflichtet. Wie kam der Kontakt zustande?
Antunovic: Nach dem Saisonstart mit Bosna habe ich gemerkt, dass ich für mich selbst eine bessere Option finden möchte. Bereits in der letzten Saison hatte ich mit meinem Agenten Kontakt nach Deutschland, jedoch hat kein Wechsel funktioniert. In dieser Saison gab es dann Interesse von mehreren deutschen Vereinen, doch das angesprochene Umfeld in Westerstede war das Passendste und hat mich überzeugt. Zudem liegt in Westerstede der Fokus bekanntlich auf der Ausbildung junger Spieler, was mir natürlich sehr entgegen kommt.
Frage: Ihr seid mit Westerstede eher schleppend in die Regionalliga-Saison gekommen, doch habt dann kurz vor Jahresende Fahrt aufgenommen (insgesamt 7 Siege und 9 Niederlagen). Wie bewertest du eure Saison bislang?
Antunovic: Bislang spielen wir unberechenbar. Wir verlieren Spiele gegen vermeintlich ebenbürtige Teams und gewinnen gegen die Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte. Leider mussten wir in fast jedem Spiel mit einem veränderten Kader antreten, wodurch wir phasenweise unseren Rhythmus verloren haben. Trotzdem muss jeder von uns an sich arbeiten, damit wir konstanter spielen. Dann bin ich auch von einer guten Saison überzeugt.
Frage: Ihr seid mit zwei bitteren Auswärtsniederlagen (zuletzt 78:81 bei den Aschersleben Tigers) ins neue Jahr gestartet und konntet dabei nicht überzeugen. Wie kommt ihr wieder auf die Siegerstraße?
Antunovic: Wir müssen wieder die richtige Konzentration haben. In den beiden Niederlagen hat jeder zu viel mit sich selbst gehadert und somit nicht den richtigen Fokus gehabt. Auch ich persönlich war mit meiner Leistung nicht zufrieden. Davon dürfen wir uns aber nicht beirren lassen. Das ist auch eine mentale Herausforderung.
Frage: Kommt es auch am Sonntag gegen Hannover auf den Kopf an?
Antunovic: Definitiv! Wir haben uns diese Woche nur auf das Wesentliche fokussiert und wollen mit der nötigen Konzentration ins Spiel gehen, um zu gewinnen. Wir werden zu Hause viel besser auftreten als in den letzten beiden Auswärtsspielen!
NWZ-Artikel von Tom Ole Theilken
Bild: Lars Puchler