Über 40 Minuten zeigten die Eagles einen kämpferisch guten Auftritt. Ein einfacher Fehler machte dann aber die letzte Chance zum Punktgewinn zunichte.
WESTERSTEDE Auch nach dem Abpfiff wusste Franjo Borchers, der Trainer der 2. Regionalliga-Basketballer, nicht so richtig, wie er die Heimniederlage seiner TSG Westerstede II gegen BW Merzen einordnen sollte. Beim 83:89 (40:35) hatten die Ammerländer am Sonntag eigentlich genügend Chancen, um das Spiel zu gewinnen, blieben am Ende aber sieglos.
Beim Einwurf gepatzt
„So kurz nach dem Spiel bin ich natürlich unzufrieden, wenn man so knapp verliert, obwohl ich mit dem Auftritt zufrieden sein sollte“, sagte Borchers. Denn seine bunt gemischte Mannschaft aus jungen Talenten und erfahrenen Spielern hatte den Favoriten mehrfach am Rande der Niederlage.
Der Knackpunkt war für Borchers eine Aktion 27 Sekunden vor dem Ende. Die Gäste führten mit 83:86, die Eagles nahmen eine Auszeit. Vladimir Langovic steht beim Einwurf, bekommt den Ball aber nicht in den vorgegebenen fünf Sekunden in das Feld zu einem Mitspieler gebracht – der Ballbesitz wechselte. Merzen leistete sich keinen Fehler mehr und brachte den Vorsprung über die Zeit. „Eigentlich denkst du, dass dein erfahrenster Spieler den Einwurf hinbekommt“, haderte Borchers: „Insgesamt haben wir aber auch einfach zu wenig Rhythmus in unserem Spiel gehabt, weil wir zu selten in derselben Mannschaft antreten."
Nachteile beim Rebound
Schon vor der hektischen Schlussphase hatte die Partie aber genügend Spannung geboten. Nach einem ordentlichen ersten Viertel, das mit 23:19 an die Westersteder ging, blieben die Ammerländer auch in den zweiten zehn Minuten tonangebend. Lediglich unter den Körben blieben die physisch unterlegenen Eagles meist nur zweiter Sieger. So kamen die Gäste beispielsweise vor dem 26:27 (14. Minute) gleich viermal in Folge zum Rebound. „Unter den Körben haben wir viel zu wenig gemacht. So kam Merzen immer wieder zu einfachen Rebounds“, bemängelte auch Borchers. Dennoch verteidigte sein Team bis zur Pause eine 40:35-Führung.
Nach dem Seitenwechsel fanden die TSGer drei Minuten gar nicht statt. Merzen legte einen 12:0-Lauf hin und eroberte mit 42:47 eine erste deutliche Führung. Doch auch die Ammerländer fanden wieder ins Spiel zurück – auch, weil die Gäste zu häufig mit dem Schiedsrichter haderten und insgesamt fünf technische Fouls bekamen. TSG-Topscorer Dario Stojanovski (insgesamt 31 Punkte) nutze eine dieser Gelegenheiten, um auf 65:67 zu verkürzen.
Partie lange offen
Im Schlussviertel blieb die Partie lange offen. Bis 45 Sekunden vor dem Ende führten die Ammerländer noch mit 83:81, kassierten dann aber einen Dreier und lagen erstmals wieder hinten. Als dann nach zwei weiteren Punkten für Merzen auch noch der Einwurf misslang, war die Partie entschieden. Die Gäste wurden schnell gefoult, behielten die Nerven an der Freiwurflinie und nahmen die beiden Punkte beim 83:89 aus dem Ammerland mit.
NWZ-Artikel von Lars Puchler
Bild: Lars Puchler